Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare.
(Christian Morgenstern)
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ToggleWas ist ein Trauma und wie entsteht es ?
Jedes Ereignis, das unser Gefühl von Sicherheit und Halt durchbricht, kann die Art und Weise, wie wir mit uns selbst und mit unseren Mitmenschen umgehen nachhaltig beeinflussen. Traumatisierende Ereignisse haben vielerlei Gestalt: Verkehrsunfälle, Stürze, Operationen, zahnmedizinische Behandlungen, schwere Krankheit, Verlust eines nahen Menschen gehören genauso dazu wie Gewalt, Missbrauch, Krieg und Naturkatastrophen.
Ebenso wie Tiere reagieren Menschen in Bedrohungssituationen primär instinktiv und biologisch und erst sekundär psychisch und kognitiv. Trauma ist eine biologisch unvollständige Antwort des Körpers auf eine existenzbedrohende Situation. Ist ein lebensbedrohliches Ereignis so überwältigend, dass die instiktiven Überlebensreflexe für Flucht und Kampf nicht ausgeführt werden können, bleibt als letzte Strategie der Totstellreflex, d.h. die hohe Energie wird eingefroren, die Aktivierung im Nervensystem kann sich nicht entladen und hält den Menschen in der Zeit und im Ereignis in Immobilität gefangen.
Behandlungsansätze der körperorientierten Traumatherapie
In der körperorientierten Traumatherapie gehe ich nach der Somatic Ego-State-Therapy von Maggie Phlipps und Silvia Zanotta vor, die den psycho-physiologischen Ansatz von Somatic Experiencing® (SE) und die Ego-State-Therapie (EST) zu einem kreativen, effektiven und ganzheitlichen Behandlungsansatz kombiniert. Verschieden gelagerte Probleme, Konflikte, Symptome und traumatische Erfahrungen (z.B. komplexe Posttraumatische Belastungsstörungen, Beziehungs- und Entwicklungstraumata) können in Verbindung von SE und EST erfolgreich angegangen werden.
Somatic Experiencing® wurde entwickelt von dem amerikanischen Körpertherapeuten und Biologen Dr. Peter Levine. Ausgehend von Beobachtungen seiner Patienten und von in der Wildnis lebenden Tieren entwickelte er sein Modell der Entstehung von Trauma. SE ist ein naturgemäßer Ansatz zur Auflösung und Heilung von Trauma. Der Körper wird als Heiler verstanden, da die Symptome als eine sinnvolle Antwort auf das Ereignis gesehen werden. Dabei nutz SE die dem Körper innewohnenden Fähigkeiten, wieder zur Balance zurückzufinden und setzt an der Neu-Verhandlung des unterbrochenen Reaktionszyklus im Nervensystem an und nicht primär am Ereignis.
Im prozessorientierten Arbeiten wird versucht durch Stärkung des Organismus dem Menschen schrittweise seine gesunden Lebensenergien wieder verfügbar zu machen. Wie andere Therapieformen auch, arbeitet SE mit den Emotionen und kognitiven Fähigkeiten, allerdings liegt das Hauptaugenmerk auf der Regulierung des Nervensystems um ein Gespür für Sicherheit und Wohlbefinden wieder zu erlangen oder erstmals zu schaffen. Die unvollständige Überlebensreaktion kann damit zum Abschluss kommen und somit können sich auch die Symptome reduzieren oder ganz überwunden werden.
Dieser spezielle Ansatz, präzise auf das Nervensystem einzugehen und damit Veränderungen auf neurophysiologischer, somatischer, energetischer und psychologischer Ebene zu ermöglichen, stellt eine zusätzliche und tiefere Wahrnehmungs- und Verarbeitungsmöglichkeit dar.
Die Ego-State-Therapie (EST) ist einzigartig in ihrer Anwendung von Hypnose und anderen Werkzeugen, mit denen unbewusste, verborgene und sich dem direkten Zugang entziehende Persönlichkeitsanteile berührt werden können. Dies können Anteile oder Aspekte sein, die eine bedeutsame Rolle spielen bei Symptomen wie z.B. Angst, Schmerz, Dissoziation und Depression, aber auch bei anderen eher untypischen Phänomenen und Schwierigkeiten, die nicht oder nur bedingt auf herkömmliche Behandlungsansätze reagieren.
In einem geschützten Rahmen begleite ich Sie gerne auf Ihrem Weg.
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